Eigene Chips in Dresden oder das Forschungsprojekt mit Mikrochip auf der Raumstation ISS – ehemalige IaC-Teilnehmende haben viel Spannendes zu berichten. Denn die IaC-Sieger der vergangenen Jahre sind mittlerweile meistens mit der Schule fertig. Sie stecken in einer Ausbildung oder im Studium und die älteren Jahrgänge von IaC haben bereits ihren Job angefangen. Berufswege und Beispiele für MINT-Karrieren aus dem Wettbewerb IaC heraus gibt es viele – wir haben auf der Preisverleihung zwei ehemalige IaC-Teilnehmende befragt.
Dr. Kai-Uwe Demasius ist Sieger von 2009 mit seinem Elektrofeldmeter-Chip. Mittlerweile ist er Geschäftsführer der Semron GmbH in Dresden, dort ist er nach dem Studium und der Promotion an der TU Dresden direkt geblieben. Im Studium hat er auch seinen Geschäftspartner kennengelernt und gemeinsam haben sie ihre Idee eines eigenen Chips verfolgt. Das Start-Up Semron entwickelt einen energieeffizienten KI-Chip, der sich der modernen Deep-Learning-Architektur der Künstlichen Intelligenz bedient. Neue Wege der Interaktion zwischen Menschen werden die Zukunft bestimmen. Beispielsweise sind Smart Glasses eine wichtige Option, um die digitale und reale Welt miteinander verschmelzen zu lassen. Information nicht mehr auf einem Smartphone oder PC abrufen, sondern direkt im Sichtfeld zu haben und auch durch Kopfbewegungen zu steuern – solche Anwendungen fordern kleine, schnelle und energieeffiziente Mikrochips.
Fanny Rößler aus dem IaC-Jahrgang 2015 ist Masterstudentin der Bioinformatik an der TU München. Als Projektleiterin ist sie maßgeblich an ADDONISS beteiligt. Das Siegerprojekt eines Studierendenwettbewerbs ist eines von insgesamt 4 Forschungsprojekten, die im Jahr 2023 auf der Raumstation ISS durchgeführt werden. Die Gewinnerteams erhalten je 20.000 Euro finanzielle Unterstützung, um ihr Experiment realisieren zu können. Die fertige Forschungsapparatur, die jeweils in einen vorgefertigten Container mit den Maßen 10 x 10 x 20 Zentimetern passen muss, wird Ende 2022 oder Anfang 2023 an Bord einer Trägerrakete zur ISS gebracht und dort 30 Tage lang autonom betrieben. Bisherige Forschung auf der ISS hat gezeigt, dass unter Weltraumbedingungen in vielen Bereichen Alterungsprozesse deutlich schneller ablaufen. Das Team WARR Space Labs von der TU München will sich dies für ihr Experiment ADDONISS (Ageing and Degenerative Diseases of Neurons on the ISS) zunutze machen, um mehr über degenerative Erkrankungen des Gehirns, wie etwa Alzheimer, zu lernen. Dazu erforschen die Studierenden zwei Kulturen von Gehirnzellen unter den Umgebungsbedingungen auf der ISS. Eine der Kulturen wird mit einem Mittel versetzt, welches ähnliche Störungen hervorruft wie die Alzheimer-Krankheit. Die Zellkulturen wachsen dabei direkt auf einem Mikrochip, welcher es ermöglicht, elektrische Signale und damit die Aktivität der Zellen unmittelbar zu messen. Gleichzeitig wird das Wachstum der Zellen auch von einem miniaturisierten Kamera-Mikroskop beobachtet. Die Ergebnisse werden dann mit einem parallel ablaufenden Experiment auf dem Boden verglichen.